Gestern war ein langer Ritt und heute soll es kalt und nass werden. Ich spüre, dass ich hier am richtigen Ort bin und entscheide mich schnell für einen Tag des Ankommens und Durchatmens. Eine gute Entscheidung, wie es sich im Nachherein herausstellen soll.

Grense Jakobselv an der Barentsee

[singlepic id=2257 w=250 h=250 float=right]Wer mit dem Finger über die Norwegische Landkarte immer weiter noch oben und immer weiter nach rechts fährt, der folgt der letzen kleinen Staße bis direkt an die Russische Grenze am Nordpolarmeer. In meinem Reiseführer steht auch noch, dass es der östlichste Teil Europas sein soll – wie spannend hier zu sein :-) Auf der Schotterpiste gelangte ich heute früh um ca. 03:30 Uhr  hier an und fand den perfekten Wildzeltplatz – kann mein Glück kaum fassen.

Nach 5 Stunden Schlaf wache ich zerknittert auf und koche heiß Wasser auf für den Guten-Morgen-Kaffee und eine Schale Müsli. Zu meinem Glück demontierte ich beim morgendlichen Zeltaufbau noch die Koffer und staute alles mit ins Lavvu Zelt. So kann ich in Zelt und Schlafsack verweilen (ist halt alles drin) und dem Eingansschlitz heraus das Treiben beobachten.

Da weglagere ich doch tatsächlich zusammen mit einem weiteren Zelt und 5 Wohnwagen keine 30m von der Barentsee entfert in Strandatmosphäre. Russland keine 500m weg, ein WC-Häuschen am Platze, Bänke, Tische, Mülltonnen und Infokarten, es sind alles vorhanden und for free! Na, hier bleibe ich noch eine Nacht (war doch bisher nur eine halbe Nacht, oder?)

Photos vom viertenTag

Heute gab ausspannen, Landschaft und Leute beobachten, Auszeit, Whale-Watching und einen netten Abend mit einem Österreicher in seinem Wohnmobil
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Wenn Belugawale vor der Zelttüre spielen

[singlepic id=2255 w=250 h=250 float=right]Wie jetzt Sascha, Whale-Watching aus dem Zelt heraus? Na ja, fast ;-) Ich mache meine Zelttür auf und komme mit den deutschen und dem Österrreichischen “Mitcamper” ins Gespräch, wenn diese am Zelt vorbeischländern. Morgens bei der Ankunft saßen zwei von denen auch noch in den Stühlen vor den Mobilen. Ich dachte es wären Nachtangler (im Hellen) gewesen, aber es schwammen Wale in “unser” Bucht und das wurde staunend betrachtet.

So, jetzt jedoch blicke ich nach draußen uns sehe meine Nachbarn intensivst mit dem Fernstecher gucken. Ich schländere hin und das nette Ehepaar zeigt mit dem Finger auf das Meer: “Guck mal, Wale!”. Der Blick durchs Fernglas bringt mir die weißen Wale (Beluga eben) näher und ich kann Schnautze und Schwanzflosse voll betrachten. Einfach irre, das so mitzuerleben. Erst sehen wir nur 5 Tiere (3-6m Länge) von Ost nach West ziehen, dann gesellen sich immer “Spieler” dazu und nach einer halben Stunde spielt eine ca. 12 Tiere große Gruppe keine 300m von uns entfernt im Nordpolarmeer herum

Beobachtungen eines “freien” Tages

[singlepic id=2265 w=250 h=250 float=right]Was sonst noch so passiert und geschieht heute? Also, da fahren zum Beispiel die Militärpatrouillen auf Jeep und Quad am Zelt vorbei (ist hier nämlich alles offenes Militärgebiet oder Halbes zumindest).

Dann angeln viele und es gibt einen schönen Fang zu bewunder. Besucher mit Bus, Camper oder einfach nur mit dem Auto kommen den ganzen Tag, verweilen ein wenig und ziehen weiter. Alles ist irgendwie in Bewegung, aber ruhig und gelassen.

Dazu gibt es noch ein wenig Landschafts- und Naturfotografie :-) Urlaub eben!

Fazit zum vierten Tag auf Tour

Es gibt Zeit zum Fahren und es gibt Zeit zum Ankommen. Heute ist letzteres wichtig. Morgen geht es ans Nordkap, endlich!