Ein lockerer und schöner Ruhetag am Strand sollte es werden. Klappte auch ganz gut bis zum Nachmittag. Doch als mich die schockierende Nachricht über den Terrorakt in Oslo erreicht, ist nichts mehr wie vorher.

Bleik, der Strand und die Pottwale

[singlepic id=2335 w=250 h=250 float=right]Vor der Inselgruppe der Vesterålen tummeln sich im Sommer die riesigen Pottwale herum. Nach meinem herrlichen Erlebnis mit den Belugawalen in Grense Jakobselv dachte ich, dass sich die großen Riesen auch hier an der Küste zeigen. Leider nicht. Man muss mit einem Boot ca. eine Stunde raus fahren um ganz nah dran zu sein.

Die Tour zur Vogelinsel mit Seeadlern und Papageitauchern kostet 450,- NOK und die Walsafari soll sogar 900,- NOK kosten. Mir alles ein Tick zu touristisch und zu teuer und so wird es ein Tag mit Strandleben und Pflege von Motorrad und Ausrüstung.

Mein Zelt steht auf dem Campingplatz der kleinen Fischerstadt Bleik. Hier gibt es sogar eine Mitternachtskneipe, die nur von 21.00 – 02.00 Uhr auf hat, so dass man sein Bier mit der Sommernachtssonne und Internet genießen kann. Na, wenn das nichts ist!

Photos vom achten Tag

Die Natur ist wirklich spannend hier in Bleik. Auf der einen Seite der Sandstrand mit azurblauem Meer und auf der anderen Seite die steilen Wände der Berge.
[nggallery id=139]

Wäsche waschen und Motorrad pflegen

[singlepic id=2328 w=250 h=250 float=right]Was macht man denn an einem „freien“ Tag? Also mir war nach langem Ausschlafen, am Strand spazieren gehen, Photos machen, Bericht schreiben, Internet surfen, einkaufen, lecker kochen und nix tun. Wurde auch fast etwas draus.

Irgendwann kam der produktive Sascha in mir durch und ich begann die Öle zu checken (Getriebe-, Kardan- und Motoröl). Lieder musste ich schon wieder 0,2 Liter Getriebeöl nachschütten und das „Altöl“ aus dem Kardanschacht in eine alte Colaflasche abfüllen. So ein Mist, aber das kann ich jetzt auf Tour auch nicht mehr fixen.

Nachdem das Bike gepflegt wurde (nicht geputzt, nur das Öl), überkam mich ein Komplettreinigung des Werkzeugsatzes. Leider habe ich kein Photo gemacht, aber es sah nicht 20 Jahre alt aus, sonder nagelneu (gut, wenn man eine Dose WD-40 dabei hat).

Zum Schluss gab es noch eine Handwäsche meiner Klamotten, denn die Anzahl sauberer Unterhosen und Socken lag bei Null! Also Rei aus der Tube in die Waschschüssel und kräftig waschen. Bei dem Wind waren die Klamotten gegen Abend auch wieder trocken.

Terrorakt in Oslo, was nun?

[singlepic id=2331 w=250 h=250 float=right]So um 17.00 Uhr schlenderte ich zum Haus des Platzwartes (Besitzer) herüber um zu bezahlen. 110,- NOK ist ein fairer Preis finde ich, für 5 Minuten duschen musst du dann je 10,- NOK in die Uhr schmeißen. So bezahlt man nur für den wahren Verbrauch – ich mag das.

Als ich dann gefragt wurde wo ich herkomme, kam ich mit meinem Standard: „Ein Deutscher von Oslo“. Da guckten mich die beiden Besitzer besorgt an und erzählten mir von den Nachrichten über eine riesen Explosion in Oslos Regierungsvirtel nebst einer großen Schießerei in der Nähe von Oslo.

Ich musste gleich meine Liebste anrufen, arbeiten wir doch beide in Oslo und wohnen keine 30 Minuten außerhalb der norwegischen Hauptstadt. „Alles OK, auch der Rest der Familie war nicht mal in der Nähe“, erfahre ich dann. Puuuh, das ist erstmal eine Erleichterung. Auch meine Mutter rief sofort aus Deutschland an und erkundigte sich sehr besorgt um uns. Das ist erst mal ein Schock, der sacken muss.

Mehr Informationen für euch

Wenn ihr mehr forschen und surfen wollt, hier ein paar externe Links dazu. Ich hoffe, sie helfen.

Fazit

[singlepic id=2333 w=250 h=250 float=right]Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich die Tour fortsetzen soll. Morgen früh werde ich erst mal die Tour zur Fähre angehen um die Fakten zur Rückreise besser beurteilen zu können.

Fakt ist, dass das Gefühl nach dem Terrorakt tief und unwohl im Magen liegt. Gerne möchte ich sofort zu meinen Liebsten, aber das sind noch fast 2.000km von hier. Mit dem Getriebeölproblem (Dichtung im Getriebe muss ausgetauscht werden), dem Terrorakt und einem fast herruntergefahrenem Hinterreifen liegen ein paar Hemmnisse vor mir, die es noch final zu bewerten gilt.

Ich werde mal morgen abwarten, gute Nacht.