Ein Tag auf den Lofoten war irgendwie nicht genug. Nichtsdestotrotz mussten wir hinüber aufs Festland um unsere Tour weiter fortzusetzen. Die Rückfahrt zurück über die Lofoten kam nicht in Frage, also ab auf die Fähre.

Mit der Fähre aufs Festland

Ich gebe zu, von meinem 2011 Erlebnis geprägt worden zu sein. Nach dem Bombenanschlag in Oslo wollten viele schnell mit der Fähre zurück aufs Festland nach Bodø. Keiner wusste seinerzeit so richtig was los war, alle wollte aber weg und nach Haus. An jenem Tag waren plötzlich alle Plätze reserviert und man konnte nicht spontan auf die Fähre fahren. Deshalb übernächtigte ich 2011 auf dem 200m entfernten Campingplatz, stand morgens um 3 Uhr auf (war es doch ständig hell hier) und parkte mein Bike als erster vor der Schranke am Morgen. Sollte ich auf dieser Tour auch wieder so früh aufstehen?

Wir checkten die Fähr-Website. Die online Reservierung verlangte unverschämte 388,- Kronen Gesamtpreis, gegenüber der Barbezahlung vor Ort mit immerhin 283,- Kronen. Also standen wir um 7 Uhr auf, packten die Zelte vor dem kleinen Nieselschauer in die Koffer und frühstückten in der wieder mal angefüllten Gemeinschaftsküche.

Danach waren wir die ersten Motorräder an der Schranke und 90 Minuten später auch die ersten, die an Bord fuhren. Die 3 1/2 Stunden Überfahrt von Moskenes nach Bodø verbrachten wir mit Kaffee trinken, Hörbuch hören, Social Media auf den Smartphones und einem Nickerchen. Bei moderatem Seegang mit leichtem Schiffsrollen schlummert es sich immer gut bei mir :-)

Karte zur Fährfahrt und den 80 km Straße

Tagesetappe: Moskenes > Bodø > Festvåg > Bodø > Lødning > Saltstraumen

Ausflug in den Norden und Shopping in Bodø

Von der Fähre gekommen gab es letztendlich keinen richtigen Plan für uns an diesem Tag. Auf der Karte sah das kleine Landstraßenstück der 834 ganz einladen aus. Die Sonne schien eh gerade auf uns herab und so düsten wir die Straße durch nach Norden, bis wir nach 25 km an das Ende der Straße und den dortigen Fähranleger kamen. Die Strecke war ein landschaftlich herrlicher Abschnitt, der zum Ende hin in ein kleines Mini-Gebirge über ging.

Auf dem Rückweg fuhren wir dann den Industriepark in Bodø an. Schnell fand sich das große Einkaufszentrum und wir gingen auf Erledigungstour. Angelkram brauchten wir fürs Meerfischen, ich besorgte mir noch eine Straßenkarte für diese Gegend und auch fürs Essen wurde ebenfalls nachgekauft. Wir nutzten also die Chance und stocken unsere Vorräte wieder voll auf.

Ab an den Saltstraumen

Bevor wir in den nächsten Tagen den Kystriksveien (Küstenweg Rv17) unter die Räder nehmen wollten, konnten wir am hiesigen Highlight, dem Saltstraum (mehr dazu später), nicht einfach so vorbei fahren. Sigmund ist unser Angelbegeisteter im Team und wenn diese Meeresenge für eines bekannt ist, dann für die magnetische Anziehungskraft für Angler.

Wir führen nicht mal eine Stunden und kamen schon am Salzstrom an. Nachdem uns der erste Campingplatz nicht voll zugesagt hatte, fuhren wir hinüber aufs andere Ufer und probierten dort unser Glück. Der Elvegård Campingplatz bot einen tollen Ausblick über den Saltstraumen und wir schlugen dort unsere Zelte auf.

Angelspaß am Abend

Nach dem Zeltaufbau hielten wir es nicht mehr aus und schnappten uns die Angeln. 100m hinter unserem Camp rauschte der Gezeitenstrom an unserem Camp vorbei und wir suchten uns ein praktisch schönes Plätzchen zum Angeln. Die kleinen Meeresblinker verrichteten ihren Job gut, denn nach 1 1/2 Stunden zählten wir doch glatt 25 Seelachse, die uns an die Haken gegangen waren.

Leider waren die Fischchen allesamt nicht groß genug zum Braten und so gingen wir mit leeren Händen zurück in Camp, als der Regen einsetzte. Anschließend gab es noch Abendessen und etwas zu lesen in den Zelten. Der Regen prasselte auf die Planen und wir genossen das Geräusch der strömenden Wassermassen vom Salttraumen und des Regens.

Daten des Tags

  • Tagesetappe: 80 km
  • Fährkosten: 283,- Kronen
  • Campingplatz: Elvegård Camping (Elvegård = norwegisch für Flussfarm)
  • Campingkosten: 100,- kr (pro Person inkl. Zelt und Motorrad)
  • Kleine Seelachse am Haken: 25 Stück

Fazit

Auch wenn an diesem Tag (gefühlt) wenig geschehen war und wir nur 80 km gefahren waren, hinterließen die Erlebnisse doch tolle Eindrücke bei uns. Nach Tages des Fahrens von morgens bis abends durstet es uns wohl nach Verweilung und etwas Ruhe?

Wir hatten noch 1 1/2 Wochen Zeit für unsere Rücktour an der norwegischen Fjordküste. Kein Grund zum Stressen also! Für morgen bahnte sich eh ein kaltes und nasses Wetter an. Vielleicht sollten wir noch einen Tag länger hier verbleiben? Dazu morgen mehr :-)

Hier geht es zum Tag 4 des Tourenberichts und zum Tag 6 hier klicken :-)

Fotos vom vierten Tourtag

Fotos: (c) Sascha Duus & Sigmund Hornberg