Groß wie das Land, einzigartig wie die Natur und mit einer Geschichte versehen, wie sie nur Norwegen zu erzählen hat: Wer einmal den letzten Überlebenden der Eiszeit begegnen möchte, der hat weltweit nur noch an ganz wenigen Plätzen die Möglichkeit dazu. Norwegen ist eines der wenigen Länder, in denen der Moschusochse noch zu Hause ist.

Beeindruckende Tiere mit zotteligem Fell

[singlepic id=4302 w=250 h=250 float=right]Es sind vor allem die gewaltigen Hörner und das zottelige Fell der Tiere, das Groß und Klein immer wieder in Erstaunen setzen. Noch leben sie wild – doch angesichts der Tatsache, dass die Tiere vom Aussterben bedroht sind, hat die Regierung von Norwegen enorme Anstrengungen unternommen, damit der Moschusochse auch weiterhin bewundert werden kann. In dem in Mittelnorwegen existierenden Nationalpark Dovrefjell kann der aufmerksame Besucher den Tieren problemlos begegnen. Dort leben zwischen 150 und 200 Tiere. Stets auf der Suche nach Nahrung sind die Wildtiere ausgesprochen aktiv und damit ausgesprochen mobil.

Heimisch fühlt sich der Moschusochse vor allem da, wo es wie in der Fjellregion kalt und karg ist. Blätter und Gräser, aber auch Flechten und Moose gehören zu den bevorzugten Nahrungspflanzen. Während die Tiere Kälte und Schnee ausgesprochen gut vertragen können, haben sie mit starken Regenfällen allerdings erhebliche Probleme. Da Regen und Eis die Nahrungsaufnahme erheblich erschweren, weichen die Tiere in der kalten Jahreszeit deshalb oftmals in niedriger gelegene Regionen aus.

Vorsicht geboten – Moschusochsen sind angriffslustig

[singlepic id=4303 w=250 h=250 float=right]Für die Besucher von Norwegen bedeutet das bessere Chancen, einem der Tiere zu begegnen. Allerdings ist damit auch eine erhöhte Vorsicht verbunden. Denn tatsächlich gilt der Moschusochse als ausgesprochen angriffslustig. Wer also einem Tier begegnet, sollte Ruhe und friedliche Absichten signalisieren, ohne das Tier unnötig zu reizen. Ein Mindestabstand von 200 Metern ist empfohlen, denn der Moschusochse entwickelt innerhalb kürzester Zeit eine rasante Geschwindigkeit von bis zu 60 Kilometern je Stunde. Sicheres Indiz dafür, dass sich die Herdentiere bedroht fühlen, ist die Bildung eines Kreises. Innen stehen die Jungtiere, außen die Bullen – und die Hörner sind bedrohlich nach außen gerichtet.

Wer ganz sicher gehen möchte, dass er einem Moschusochsen ohne jegliche Gefahren begegnen kann, der hat im Nationalpark die Möglichkeit zur Teilnahme an einer begleiteten Tour. Selbst im Winter werden Safaris mit Langlauf-Skiern oder auf Schneeschuhen angeboten, um eines der Tiere vor seine Kamera zu bekommen und ablichten zu können.

Systematisch im Nationalpark angesiedelt

[singlepic id=4304 w=250 h=250 float=right]Evolutionstechnisch betrachtet stammt das Tier aus den nördlichen Teilen der letzten Eiszeit Eurasiens und Nordamerikas. Als entfernter Verwandte der Ziege ist das Horntier mit immensen Ausmaßen versehen und kann bis zu zweieinhalb Meter lang werden. Die weiblichen Tiere sind allerdings erheblich kleiner. Durch das Fell, das sehr dick und dicht ist, wirken die Tiere noch massiger und bedrohlicher. Das Fell des Moschusochsen ist dabei nicht nur ein wärmendes Element für die Tiere, sondern als sehr feine und edle Wolle auch als Garn vom Menschen sehr geschätzt – und dementsprechend teuer.

Dass der Moschusochse heute noch in Norwegen beobachtet werden kann, ist einer Entscheidung kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges zu danken. 1947 wurde in dem Nationalpark eine winzige Herde angesiedelt, in den folgenden sechs Jahren brachten die Verantwortlichen weitere Tiere in das Areal. Etliche von ihnen sind zwischenzeitlich gestorben, andere nach Schweden gewandert. Doch die bis zu 100 verbliebenen Tiere sind heute der ganze Stolz eines Landes. Ein Besuch von Norwegen, ohne den Moschusochsen gesehen zu haben, ist deshalb geradezu unvorstellbar.

Fazit

Wer am Nationalpark Dovre vorbeikommt, der sollte eine Safari oder eine Wanderung einplanen. Aber Abstand halten zu Mannis Kumpels!