Wer mich und unterwegens.de kennt weiß, dass ich bereits verschiedene Zelttypen im Einsatz habe. 2013 kam ein gebrauchtes Hilleberg Staika hinzu, der Klassiker aus Schweden und eines der ersten Zelte vom Qualitätshaus Hilleberg.
Ein Hilleberg Urgestein von 1999
Eigentlich wollte ich ein gebrauchtes aber neueres Zelt erwerben. Dann fand ich jedoch ein günstiges Modell von 1999, bei dem das 10-mm Alugestänge noch klassisch in die Gestängekanäle hinein gefummelt wird. Bei meinem Hilleberg Soulo schätze ich das einfach Einklicken mit den Clips sehr, aber die alte robuste Technik hat auch ihre Vorteile (solide und langlebig).
Viele Outdoor Produkte haben sich in den vergangenen Jahren verbessert, sind leichter und funktionaler geworden. Leider folgt das Geschäft rund Outdoor und Ausrüstung mehr und mehr dem Global Corporate Style. Was dort passiert, kennen wir: Kosten werden reduziert um preisattraktiv zu bleiben und um die Gewinne zu maximieren. Oft geht genau das aufs Konto von Qualität und Langlebigkeit. Deshalb kann und ist vieles vom alten Schlage mehr als gut genug für den heutigen Gebrauch, und wird es noch lange in Verwendung bleiben. Oder was meint ihr?
Daten zum Hilleberg Staika
- Gewicht: ca. 3,8 Kg (Zelt, Gestänge, Heringe)
- Platz: 2 Personen samt Gepäck
- Gestänge: 3 x Aluminium 10 mm
- Produziert seit: 1992
- Apsides: 2 x jeweils mit eigenen Ausgang
- Belüftung: 2 x Lüfterhaube im Dach
- Packmaß: ca. 55 cm x 22 cm
- Wassersäulen: oben 3.000 mm und Boden 7.000 mm
Die Qualitäten des Staika
Speziell auf Winter-, Gebirgs- und Kanutouren spielt das selbststehende 4-Jahreszeiten-Zelt seine Stärken aus. Es ist zwar kein Geodät, aber die 3 sich kreuzenden Stangen verleihen der schwedischen Trotzburg eine enorme Stabilität. Windböen, Schneemassen und Unwetter lassen sich in diesem Abenteuerzelt mit guten Gewissen erleben und überleben.
Das solide Zelt nimmt aufgestellt wenig Raum ein und lässt sich auch dort gut aufbauen, wo wenig Platz vorhanden ist. Das Kerlon 1800 Außenzelt besteht aus 100% Nylon (Ripstop) und ist Silikon beschichtet. Von zerfetzten Staikas habe ich bisher weder gehört noch gelesen. Mit der 100 mm Zeltinnenhöhe lässt es sich ungeduckt sitzen. Lediglich bei Regen rächt sich die sturmstabile Konstuktion, denn dann kommt beim Öffnen des Außenzeltes Regen ins Innenzelt.
Die Vorteile des Staika
Es gibt viele Gründe, sich für ein Staika zu entscheiden:
- robust und sicher
- das „draußen Gefühl“ bei geöffneten Ausgängen ist spitze!
- Aufbau auf jedem Untergrund
- steht auch ohne Heringe und ohne Innenzelt
- selbsttragende Konstruktion
- Windrichtung spielt bei Aufbau keine Rolle
- 2x Apside mit ausreichend Platz für die Ausrüstung
- eine Apside für jeden bei einer Tour zu zweit
- Innenzelt groß genug für 2, auch auf Wintertouren
Video vom neuen Staika Modell
Hier wird zwar das neue Modell vorgestellt, aber bis auf das Gestängeklicken sollte alles ziemlich gleich sein zwischen den Modellen.
Schwachpunkte des Schweden
Das perfekte Zelt gibt es nicht, alles hat sein Vor- und Nachteile:
- mit 3,8 Kg ein eher schweres Zelt
- hoher Preis
- Stangenkanäle nicht so aufbaufreundlich wie die neue Klicklösung
- Belüftung nicht so gut wie bei Tunnelzelten
- Begrenzter Kochplatz in der Apside
- Regenschutz Apside nicht so gut wie beim Tunnelzelt
- Gestängeschächte etwas fummeliger als neue Cliplösung
Fazit
Wer einen schönen, grundsoliden Klassiker sucht der ewig hält und fast alles aushält, der liegt mit dem Hillegerg Staika goldrichtig. Man erhält Wetterschutz vom Feinsten, ist perfekt vor Regen und Bödennässe gesichert und übersteht Stürme unbeschadet.
Meine ersten Touren mit dem Staika waren auf dem BMW GS Motorrad Meeting in Schweden 2013 und danach auf meiner 2-Wochen Tour zur BMW GS Trophy nach Deutschland. Auf dem Motorrad spielen die 3,8 Kg keine große Rolle und das „Veranda-Feeling“ bei geöffneten Ausgängen finde ich fantastisch!
Hallo,
ich finde Deine Seiten sehr informativ. Gemeinsam mit meinen 2 Labrador-Rüden werde ich per PKW und Zelt für 4 Wochen nach Norwegen fahren. Gespannt bin ich auf das, was ich erleben werde. Danke für die Tipps. LG Britta
Viel Spass auf der Tour Britta :-)
Warum beziehst du in die Kritik nie den Preis mit ein?
Über 500 euro für ein Zelt hat ja nicht jeder potenielle Interessent.
bereit zu zahlen, sorry