Schon mal nachts mit dem Motorrad im Gelände gewesen? Unbedingt ausprobieren! Diesmal war das Tempo bei der Nachtausfahrt etwas höher als gewohnt – Spaß und Spannung pur! Ansonsten gab es wieder tollste Schotterausfahrten, gesellige Grillabende und reichlich BMW GS in Norwegen zu erleben!

Mittwoch: Zeitig zum Treffen aufgemacht

Das norwegische GS Treffen ist für mich eines der Highlights jedes Motorradjahres. Am Dienstag wurde der Bock bereits gepackt und stand abfahrbereit in der Garage. Mittwoch ging es gleich nach der Arbeit los und um 19 Uhr gab es erstmal ein Begrüßungs-Bierchen auf dem Treff-Platz.

Eine Hand voll Leute war bereits vor Ort. Wir feuerten eines der Feuerfässer an und ließen uns den Abend bei netten Gesprächen gefallen. Irgendwann später musste ich dann mein Zelt aufbauen und auf Facebook noch ein paar Bilder posten (geteilte Freude ist doppelte Freude, oder?).

Karte zum Treffen

Wo das Treffen statt findet fragt ihr? Na hier:

Größere Kartenansicht

Donnerstag: Erste Schotterpisten

Die Nacht war kalt und kam mit leichtem Frost daher. So ist das halt im September in Norwegen. Nach einem leckeren Campingfrühstück machten wir die Motorräder und uns klar zur ersten Tour.

Eine BMW R80GS, zwei BMW F800GS und eine Kawasaki 500 machten sich auf zur ersten Tour des Treffens (mehr Volk war noch nicht da). Unser Tourguide flog mit seiner 500er zügig vorne weg und wir legen einen recht dynamischen Ritt hin. Als wir nach drei Stunden ins Lager zurück kehrten, füllte sich der Zeltplatz schon langsam mit Leuten.

Nachmittags ging es dann noch einmal auf Tour mit unserem tollen Guide. Die Gruppe kannte sich bereits und wir nahmen alle Arten von Schotterpisten unter unsere Stollen. Von harten Pisten bis hin zu 30cm tiefen Kieselstraßen war alles mit dabei. So lernt man fahren: In der Gruppe mit anderen und unter ständig wechselnden Bedingungen.

Abends füllte sich der Platz mit weiteren Ankommern und wir entzündeten abermals das obligatorische Feuer. Ein wenig Outdoor- und Abenteuerfeeling muss doch sein, oder?

Freitag: Spezialrouten und Nachtfahrt

Morgens spannte ich nach einem leckeren Frühstück erstmal die Kette nach. Stück für Stück kamen immer mehr Leute an. Eine größere Gruppe aus Deutschland schlug ihre Zelte auf und meine Biker-Kumpels vom 2012 Finnland GS Meeting erschienen wie angekündigt in Norwegen. So langsam füllte sich das Treffen.

Irgendwann gab es die Einweisung für die Tagestour (Fahrstil, Länge, Besonderheiten, …). Ich nahm an diesem Tag an einer anderen Tour teil, bei der wir noch an der Spezialroute für Samstag feinschleifen wollten. Unser kleines Team fuhr gleich nach der großen Gruppe ab und schlug sich auf den übelsten Wegen durch, die sich finden ließen ;-) Ich habe Blut und Wasser geschwitzt bei der Spezialtour. Die 800er lag glatt 2x auf der Seite und nach der Tour musste ich es erstmal seeeeehr ruhig angehen lassen. Kondition wo bist du, wenn ich dich brauche!

Aber der Tag war noch lange nicht vorbei! Was fehlte noch? Richtig, die Abendtour mit dem klangvollen Namen: „The Darkness“. Ein Mini-Grüppchen von 4 Leuten machten sich auf, eine Spezialstrecke zu meistern. Nachts macht das limitierte Sichtfeld die Fahrt eh schon um einiges schwieriger. Packt dann noch losen Untergrund und Hindernisse oben drauf, und ihr habe den Eindruck unseres Night-Rides. Super spannend, anstrengend und abenteuerlich war es, ein Mords-GS-Spaß eben!

Samstag: Ausfahren auf verschiedenen Leveln

Damit die Schnelleren etwas zügiger und die Weniger-Schnellen etwas entspannter unterwegs sein konnten, wurde sich in 3 Gruppen aufgeteilt. Nach dem Morgenbriefing machten sich alle bereit und der Ausritt begann.

Viele spannende und erlebnisreichen Routen wurde abgefahren und es gab eine gemeinsame große Essenspause unterwegs. In der Gruppe unterwegs zu sein ist eine riesen Gaudi. Aufgrund des Rotationsprinzipes ist man mal an zweiter und gleich darauf wieder an vorletzter Stelle. So lässt es sich dynamisch und ohne viel anzuhalten gut mit einer größeren Gruppe fahren.

Abends wurde das Treffen dann gemeinsam abgefeiert. Auf dem BBQ landete das schmackhafte Grillgut und trocken ging eh keiner aus. Wie jedes Jahr wurde die Tombola veranstaltet, zu der jeder Teilnehmer mit seiner Anmeldenummer eine Gewinnchance hat. Die Feuer brannten noch lange und hoch in dieser kalten Nacht. Keiner wollte die Nacht und das Treffen so richtig vorüber gehen lassen. Gut so :-)

Sonntag: Ab nach Hause

Abreisetag und Abbauroutine. Einige gingen es zeitig an und machten sich auf, die nachmittägigen Fähren nach Dänemark, Finnland und Deutschland zu bekommen. Man frühstückte, quatschte noch mit Freunden und Bekannten und fing dann selber an zu packen.

Ich machte mich gegen Mittag auf den Weg und knatterte nach Hause an den Oslo-Fjord zurück. Dort angekommen mussten Motorrad und Ausrüstung erst einmal in Stand gebracht werden. Gar nicht lange warten, sondern alles gleich erledigen. Danach genoss ich den Sonntag Nachmittag noch mit meinen Liebsten und freute mich schon auf das nächstjährige Treffen.

Mehr Informationen zum Treffen

Fazit

Beim GS Meeting in Norwegen ist für jeden die passende Strecke mti dabei. Egal ob in der moderaten oder in der flotteren Fahrergruppe. Die sporadisch stattfindenden Spezialevents (Nachtfahrt, Hardcore) sind dann eher die Ausnahme, denn hier muss man sein Bike schon durch und über so manch übles Hindernis bekommen – auch unter Mithilfe der anderen Fahrer.

Wer sich dem Thema Endurowandern weiter nähern möchte und seine GS etwas flotter und sicherer fahren lernen möchte, der/die sollte auf jeden Fall in Norwegen bei Treffen vorbei schauen. Skandinavien Fans (und solche, die noch gar nicht wissen, dass sie welche sind) werden dieses Treffen unter Gleichgesinnten sicher ebenso tief in ihr Herz schließen, wie ich.

Fotos vom Treff