Endlich in Finnland angekommen! Drei Nächste durften wir uns im Land der Seen und Wälder herumtummeln. Die Schotter- und Waldpisten warteten darauf, von uns entdeckt zu werden – let’s go!

Abend 2: Nachts mit Elchen in Finnland

[singlepic id=3691 w=250 h=250 float=right]Als wir kurz vor Mitternacht von der Fähre rollten war es noch taghell draußen. Nach einem kleinen Tankstopp führte uns das Navi zum vorab gebuchten Campingplatz. Die Besitzer waren tatsächlich noch wach und übergaben uns die Hüttenschlüssel.

Nachdem wir die Kojen vorbereitet und uns soweit bettfein gemacht hatten, hockten wir noch kurz auf der Veranda. So ein gemeinsames Feierabend Bier gehört einfach mit dazu. Wir beobachteten eine Herde badender Elche in der Ostsee und genossen das erreichte Etappenziel. Als uns die Mücken zunehmend belästigten, ging es ab ins Bett. Nacht alle zusammen!

Kartenausschnitt vom 3. und 4. Tag

Von der Fähre zum Campingplatz und weiter zum Treffen. Die Black Route führte uns dann kreuz und quer durchs „Unterholz“.

BMW GS Meeting Finnland 2012 auf einer größeren Karte anzeigen

Tag 3 (319 km): Finnische Schotterpisten und Saunaabend

[singlepic id=3700 w=250 h=250 float=right]Nach einem guten Frühstück im Campingplatz-Cafe ging es ostwärts in Richtung Treffpunkt. Am heutigen Tag war ich der Tourguide und konnte uns gute 60% der Strecke über Schotter und Waldwege führen – was für ein Spaß! Einige Tank-Stops und ein Mittagessen später kamen mir am Treffen an und checkten in unseren Bungalow am See ein.

Das Program sah für heute noch das Abendbuffet und die Willkommens-Session vor. Vorher ging es für mich noch in die Saunalandschaft. Nach 3 Schwitzgängen dann ab zum Abendbrot. Bei der nachfolgenden Willkommensrede bekamen wir 8-Nicht-Finnen als Reiseanerkennung ein Finnen-Messer überreicht – wow! Allein dafür hatte sich die Anreise gelohnt.

Den Abend verbrachten wir  in den Gruppen (für den nächsten Tag) um erste Einweisungen zu erhalten. Ich hatte mich für die schwarze Route (Stollenreifen und Offroad-Einsätze) eingeschrieben und war mir nicht mehr so sicher, ob das eine gute Idee war. Die Finnen scheinen keine Herausforderung zu scheuen :-)

Tag 4 (190 km): Die schwarze Route – jetzt gehts los!

[singlepic id=3742 w=250 h=250 float=right]Eine KTM 690, eine umgebaute BMW 650, Sigmund mit seiner KTM 990 und ich mit meiner BMW F800GS waren in einer der 3 schwarzen Gruppen. Unser Guide scheuchte uns in stattlichem Tempo durchs Unterholz, über Single Tracks und durch Feuchtgebiete. Die große KTM verließ uns nach einer Stunden und so durfte ich mich allein mit den beiden „verrückten“ Finnen amüsieren.

Anfangs konnte ich der Geschwindigkeit der beiden leichteren Enduros nicht ganz folgen. Stunde um Stunde lernte ich deren Fahrweise besser kennen und konnte meine Geschwindigkeit ständig steigern. Der Fahrspaß in einer Gruppe ist einfach größer, wenn das Niveau auf ähnlichem Level liegt.

Trial Einsätze mit über 200 kg Enduro

[singlepic id=3752 w=250 h=250 float=right]Black Routes würden diese Bezeichnung nicht verdienen, wenn es keine Spezialeinlagen abseits „normaler“ Pisten geben würde. So auch an diesen Tag. Wir kämpfen uns durch und über Flüsse, Sümpfe, gebrochene Brücken, verschüttete Straßen und zugewachsene Treckerwege.

Genau an diesen Passagen passiert das für mich erfreuliche. Ich konnte mit meiner (für deutlich weniger Offroad ausgelegten) 800er zügiger und mit weniger Hilfe durch und über die Hindernisse kommen. Meine Offroad Touren mit der schwereren BMW R100GS im letzten Jahr haben mir einiges gelehrt glaube ich. Mit der richtigen Wahl für die Spur und der richtigen Dynamik von Geschwindigkeit und Gasgriff bewältigt die 800er eine Herausforderung nach der anderen – grins. Meine beiden finnischen Tourkameraden waren ebenfalls begeistert und hatten das nicht von der dicken Twin erwartet :-) Dank des zuvor eingebauten Accelerator hatte ich mehr Gaskontrolle im unteren Drehzahlbereich. Dazu kamen neue Federn vorne und hinten – das halft ungemein!

Video von unserem Schlammloch

Immer wieder anstrengend und spannend, solche Passagen zu meistern. Ab 3:00 versuche ich mich dann durch das letzte Stück zu wühlen :-)

Über Stürze, Schäden und Mücken im Wald

[singlepic id=3747 w=250 h=250 float=right]Meine Schadensbilanz sah an diesem Tag ganz OK aus. Zwei Mal legte ich die BMW aus Gleichgewichtsgründen im Stand auf die Seite (mehr oder weniger sanft). Spannender war es, als die 800er nach einem heftigen Bodenaufsetzer sofort ausging, als ich einen Gang einlegte. Was war das Problem? Genau, der Schalter am Seitenständer hatte sich komplett zerlegt!

Die Lösung war denkbar einfach. Ich musste lediglich die beiden richtigen Kabel aus dem Kabelbaum zusammen drillen und isolieren. So geschehen lief die BMW wieder und die Rally konnte weiter gehen.

Ein Mitfahrer flog mit zu viel Fahrt über einen quer liegenden Baumstamm und legte sich mit vollem Zeug auf den Waldboden. Verschobene Griffe und ein verzogener Sturzbügel verhinderten die sofortige Weiterfahrt (Der Schalthebel war unter der Crashbar). Erst als alles wieder zurückgebogen und an seinem richtigen Platz gerückten war, konnte die Fahrt weiter gehen. Bei allen Reparaturarbeiten waren die Mücken in so großen Schwärmen zugegen, wie ich es noch nicht erlebt hatte – lästig!

Abend 4: Abendprogramm Samstag und Treff-Ende

[singlepic id=3728 w=250 h=250 float=right]Viel war mit mir an diesem Abend nicht mehr los. Natürlich ging es für zwei Runden in die Saune, diesmal mit ’ner Büchse Bier (hatte jeder mit). Beim Abendbüfett kam ich mit vielen Finnen ins Gespräch. Eine Gruppe fragte mich komplett über das norwegische GS Meeting aus (Im September kamen die Jungs dann tatsächlich in Kongsvinger vorbei – Respekt).

Ansonsten verbrachte ich die Zeit mit dem Vorpacken meiner sieben Sachen (Koffer montieren, einpacken was schon geht, …). Am See gab es den letzten Umtrunk am See und dann machte ich mich kurz nach Mitternacht auf in die Heia. Für die Rückreise wollte ich fit sein (und der heutige Ritt steckte mir doch irgendwie in den Knochen)

Die Vorbereitungen zur Tour

Von der Idee bis zur Durchführung vergingen einige Monate. Einige Vorbereitungen und Buchungen mussten erledigt werden, für den Rest versuchten wir flexibel zu sein und die Tour voll zu genießen!

  • Fähren buchen (2x)
  • Grobe Routenführung ausarbeiten
  • Treffpunkt und -termin vereinbaren
  • Unterbringungen buchen bzw. reservieren (3x)
  • Beim Treffen anmelden und Routenwunsch nennen
  • Geld eintreiben und Infos austauschen

Fazit zum Endurospaß in Finnland

[singlepic id=3758 w=250 h=250 float=right]Trotz des vielen und konstant nachgeschmierten Mückenmittels schwirrten einem die Biester ständig um den Kopf herum. Dank Anti-Mück landeten die Sauger nur äußerst selten um ihren Rüssel in uns hinein zu rammen. Die kleinen Viecher sind äußerst lästig aber Teil der hiesigen Landschaft (nur stachen sie die Finnen viel seltener als uns „Fremde“ – warum?). Also schmunzeln und durch da!

Das Endurovergnügen war groß und der Tag in Sümpfen und Wäldern hat irre Spaß gemacht. Ich habe wieder etwas dazugelernt und meine 800er ist über Hindernisse gekommen, die sie zuvor noch nicht gekannt hatte.

Es waren über 80% große Boxer des Schlages 1150 und 1200 GS anwesend. Die kleinen BMW GS waren klar in der Minderzahl, dafür mehr in den schwierigen Gruppen angesiedelt. Alles in Allem ein dolles Event mit netten aber auch bescheiden stillen Finnen (Kulturen kennen lernen macht immer wieder Spaß).

Bilder zur gesamten Finnlandtour

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Hier geht es weiter zum dritten und letzten Teil der Tour.