Aufbruch am Nordkap und von jetzt an geht es in Richtung Süden weiter. Auf der langen Rücktour möchte ich mir noch Nordnorwegens große Städte hier oben anschauen. Schaut doch mit!

Wenn Italiener ans Nordkap pilgern

[singlepic id=2294 w=250 h=250 float=right]Die kurze Nacht auf dem Steinboden war gut, aber um 7.00 Uhr kamen bereits die ersten Touristenbusse und da war es bei mir aus mit dem Schlaf. Macht auch nichts, denn die Reise muss eh weiter gehen. Also Zelt abbauen und den Bock satteln. Nach einer Stunde ging es weiter, die Straße von gestern zurück.

Wie oben im Titelbild zu sehen, kamen mir viele der weißen Motor Guzzis entgegen (auch in Haufen anderer Bikes). Nach dem 20sten Bike kam mir das „nicht normal“ vor und ich stoppte neben einer schneeweißen MG, deren Fahrer gerade ein paar Photos schoss.

Ich fragte ihn, ob es hier einen Verleih für die Bikes gebe, da so viele davon herumfahren heute morgen. In perfektem Englisch erklärte mir der Italiener, dass es eine Italienische Motor Guzzi Veranstaltung wäre und dass eine recht große Gruppe von Italien hier hochgefahren sei. Hut ab Jungs!

Photos vom sechsten Tag

Erst auf dem Weg vom Nordkap zurück fällt auf, wie viele auf dem Weg hierher sind. Das Motorrad-Grüßen macht doppelt so viel Spaß, wenn man ein so spezielles Ziel teilt (ich war schon da – hihihi).
[nggallery id=137]

Hammerfest – Stadt der Eisbären und des Erdgases

[singlepic id=2298 w=250 h=250 float=right]Sie ist zwar nicht mehr die nördlichste Stadt der Welt, wird aber oft in den norwegischen Medien genannt. Also muss ich doch mal einen Abstecher machen, wenn ich schon hier oben bin, oder?

Zeitgleich mit mir erreicht auch eines der Hurtigruten Postschiffe den Seehafen von Hammerfest und eine Militärmaschine fliegt knapp über mir auf dem Flughafen ein – was für eine Begrüßung! Ich bummle durch die kleine City und besorge mir zum Mittag ein gegrilltes Hähnchen vom Supermarkt (kleiner Geldspartipp für Norwegen, denn die gibt es in fast jedem gut sortierten Supermarkt für umgerechnet 4,- bis 5,- EUR).

[singlepic id=2303 w=250 h=250 float=right]Während meines Mittag am Stadtbrunnen quatsche ich mit einem Norweger, der die Postschiffroute mitfährt. Um 12.50 gibt es dann einen langen satten Ton vom Schiff und alles strömt zurück an Bord. – ablegen und tschüss.

Hammerfest selber ist für Europas größte Erdgasverflüssigungsanlage und den 200.000 Mitglieder starken Eisbärenclub bekannt. Für einen kleinen Beitrag kann hier jedermann der Royal and Ancient Polar Bear Society beitreten, mit Mitgliedsnummer und Clubausweis :-) Touristisch ist Hammerstadt sonst kein so wirklich „besonderer“ Ort um länger zu verweilen, und ich knattere nach der leiblichen Stärkung (Eis und Kaffee zum Nachtisch) wieder davon.

Jetzt ziehe ich Rudolf das Fell über die Ohren

[singlepic id=2310 w=250 h=250 float=right]Nach der E69 und E6 fuhr ich auf der Landstraße 94 nach Hammerfest und zurück. Auch hier kündigte ein Schild über das hiesige Rentier-Zuchtgebiet an. Was jetzt geschah, sprengte jedoch mein „niedlichen“ Erfahrungen mit den Schlittentieren von Santa Claus.

Die Rentiere standen gleich anfangs auf der 200m langen Brücke (50m über dem Fjord), dann mehrfach auf der Straße und schließlich in (ja, richtig: IN) den Tunneln rum. Das scheint hier für Tieren und Autos/LKW/Motorräder völlig normal zu sein. Also ich musste mich erstmal daran gewöhnen und habe aus der „Abstumpfung“ heraus nicht mal Fotos davon gemacht, leider.

[singlepic id=2311 w=250 h=250 float=right]Da Rudi und seine Rentierkumpels nun offiziell auf meinen persönlichen Status eines Plagegeistes aufstiegen, konnte ich auch ohne Reuegefühl eine Touristenfalle der Samen (Nordvolk Skandinaviens und Rentierhirten) ansteuern. Warum? Na, Rentierfälle sind so das wärmste, auf dem man im Winter sitzen, schlafen und liegen kann. Genau so etwas wollte ich schon immer haben und hier oben bekommst man die Dinger noch „vom Erzeuger“.

Nach einem netten Plausch und guter Beratung schnalle ich mein Fell auf den Bock und 400,- NOK wechseln den Besitzer.

Landschaft und Fliegenfischen

[singlepic id=2307 w=250 h=250 float=right]Das mehr oder minder flache Land aus dem Norden (nur so ein paar 400 – 600m hohe Ketten und Küsten) nimmt jetzt wieder bergige Gestallt an. Kurz nach Alta (wo ich nur den unhübschen Stadtkern finden konnte) grinsen mich die 1000 – 1300m hohen Berge wieder an, auf deren Spitzen der Schnee wie eh und je herumliegt.

Die Region hier oben führt auch ein paar lachsreiche Flüsse, weswegen die Fliegenfischer auch so komische Gebilde auf den Autos montiert haben. Schaut mal auf das Foto. Beim ersten Wagen (Nachts) dachte ich noch, es sein ein ziviles Militärfahrzeug mit übergroßer Funkantenne. Wie mit den Skiern im Winter, so bringen die Angler ihre komplett montierten Fliegenrouten in den Saugnapf (oder Magnet) Halterungen unter – schlau!

Fazit

[singlepic id=2308 w=250 h=250 float=right]Heute morgen konnte ich die Fahrt bei sonnigen 24°C beginnen, aber es ist kalten Wetter mit nur 7°C für den Norden angesagt. Tatsächlich sah ich vor Hammerfest ein paar Mädels im Bikini herumlaufen (müssen italienische Motor Guzzi Fantasien sein, nach dem Gespräch mit dem Italiener zuvor). Zum Abend suchte ich mir dann einen Campingplatz im Fjordinneren, um 5°C mehr Temperatur zu erhaschen als an der Küste selbst (schlau, gell?)

Fazit ist, dass du hier oben ohne Ende Kilometer fährst, auf der Karte aber nicht wirklich weiter nach „unten“ kommst. Das liegt daran, dass es Anfangs mehr West als Süd geht und dass man die Küstenlinie abfährt (Fjord rein – und wieder raus), also keine gerade Straße.
[singlepic id=2309 w=640 h=460 float=left]