Heute beginnt der Tag mit einem ganz besonderen Kribbeln im Bauch. Endlich geht es ans Nordkap, dem “Ziel” dieser Reise. Anstatt nach Nord-Ost, geht es heute Kurs West und dann direkt Nord. Kommt doch mit!

Mitternacht am Nordkap – Romantik trotz Massentourismus

[singlepic id=2282 w=250 h=250 float=right]Die Fotosessions an der Nordkap-Kugel reißen nicht ab. Auf dem Parkplatz des Nordkap-Geländes stehen an die 25 Großbusse, 50 Wohnmobile, 60 Autos, 15 Motorräder und 10 Fahrräder. Es ist mittlerweile 23:30 Uhr und es tummeln sich immer noch Massen von Leuten hier rum. Ist das hier eine Rund-um-die-Uhr Veranstaltung? Nein, alles wartet darauf, die Sonne an ihrem tiefsten Punkt zu sehen, dem nördlichst-romantischen Sonnenuntergang in Europa.

Es wird immer ein Stück dunkler, ohne wirklich “dunkel” zu werden (klingt komisch, oder? Fahrt hin und schaut selbst). DANN ist es endlich soweit, die Sonne sinkt tiefer und tiefer wobei die Farben immer rötlicher, fast sogar lila mit einem Tick orange werden. Einfach herrlich!

[singlepic id=2281 w=250 h=250 float=right]Jetzt ist aber Foto-Session angesagt Leute. Die Kameras klicken und klacken. Man fragt den Nachbarn, welche Belichtungs- und Blendeneinstellung er verwendet und hilft sich wechselseitig mit dem “Beweisfoto”.

Der ganze Spuk hat dann um halb eins ein Ende und die Tourenleiter schleusen ihren Leute in die Busse und karren die Massen wieder ab (‚Schudigung, aber das fühlte sich wirklich so an). Es kommt Ruhe auf dem Felsen auf und nur noch ich und ein Hand voll anderer verharren vor Ort für Fotos und einfach nur für diesen Moment an diesem besonderen Ort.

Jetzt aber mal von vorne – der Tag beginnt

[singlepic id=2267 w=250 h=250 float=right]Der Tag startet natürlich an meinem neuen Lieblingszeltplatz an der Barensee. Nach der vorabendlichen Bierprobe (habe mir leider nicht die Marke des Österreichischen Leckerbieres gemerkt) und einem Haufen Bikerstories, startet der Tag mit Kaffee, Frühstück und dem Lagerabbau. Allen neuen und netten Bekanntschaften wird Lebewohl gesagt, aber nur der Österreichische Reisekumpel hat den richtigen Schlachtruf parat: “Wir sehen uns in Walhalla wieder!” (hihihi, der ist gut. Leute, ab sofort möchte ich IMMER so verabschiedet werden!)

Entgegen meiner nächtlichen Anreise, bei der ich keine Zeit und Muße für Fotos hatte, schieße ich noch ein paar Aufnahmen der Grenzregion, ist auch ein ganz eigenes Fair hier. In Kirkenes dann suche ich erst einmal einen (oder besser: den einen) Bike Shop, denn aus der hinteren Kardanschelle leckt Getriebeöl, dass es nachzufüllen gilt. Dachte ich doch, das Leck am Hinterradantrieb lokalisiert und mit neuer Dichtung gefixt zu haben, dem ist aber wohl nicht so.

Nach Westen durch polare Landschaften

[singlepic id=2275 w=250 h=250 float=right]Nachdem der 34 Liter Tank randvoll mit 95er Super und ich selber mit einen 3er Pack Bolle (norwegisches Milchbrötchen) befüllt sind, geht die Fahrt weiter durchs Nordland. Auf dem Navi habe ich das NORDKAP eingegeben und der erste Abschnitt führt mich am Varangerfjord entland über die E6.

Die Berglandschaften rund herum ist noch sanfter, als die großen und steilen Hauer von der Westküste. 500-600m hohe Berge und Felsen durchziehen die Landschaft nebst grünen Flächen und steilen Klippen. Auf der Landstraße 98 geht es dann über zwei Hochebenen, auf denen ich hier und da an kleinen Schneefeldern vorbeikomme, echt irre. Auf der Seeseite passieren ich den Tanafjord und den Laksefjord, bevor es für den Rest der Tagesfahrt am Porsangerflord entlang geht.

Rudolf und seine Rentier-Kumpels

[singlepic id=2274 w=250 h=250 float=right]30km vor Lakselv muss ich den Benzinhahn auf Reserve umlegen. Kein Thema, denn es ist noch für ca.80 km Sprit da. In Lakselv wird dann wieder randvoll getankt und ein wenig Vorräte nachgekauft. Nordwärts geht es von jetzt an weiter, immer in Richtung Nordkapp (endlich auch ausgeschildert!).

Ein großes Schild weißt dann ein Gebiet als Rentier-Zuchtgebiet aus. Kurz darauf stehe Rudolf und seine Rentier-Kumpels auch schon auf der Straße, den Felsen und grünen Flächen. Es macht gar nichts, dass das alles „nur“ Zuchttiere sind, ich muss erst mal anhalten und ein paar Photos schießen.

Touristenfällchen Nordkap – einmal im Leben sollte reichen

[singlepic id=2287 w=250 h=250 float=right]Wie jetzt Sascha, du bist endlich am Ziel der Reise und dann so ein Statement? Jo, es ist so ein besonderer Spot hier oben, ich bereue auf keinen Fall die Reise und das Mitternachtsevent. Aber jetzt ist auch klar, dass hier 200.000 Leute im Jahr durch geschleust werden.

Das Eintrittsgeld für das Nordkap (Zutritt zum Felsen und in die Ausstellung) kostet im kleinen Paket (ohne den Film und so) 160,-NOK. Dann muss man noch durch einen der ganz wenigen Tunnel in Norwegen, wo sogar Motorräder zur Kasse gebeten werden. Das sind noch einmal 2 x 70,- NOK, so dass man mit ca. 400,- NOK (also ca. 50,- EUR) für den Besuch dabei ist. Für die Zelter unter uns findet sich dann „nur“ eine Steinwüste vor, also keine Wiese für die Zeltheringe und weiche Unterlage. Das alles Zusammen lässt viele (und auch mich sagen): „Auf jeden Fall hin, aber einmal im Leben sollte reichen“.

Fazit

[singlepic id=2285 w=250 h=250 float=right]Geschafft- geschafft – geschafft! Ich war am Nordkap und das ist ein super tolles Gefühl – YES! Die Sonne um Mitternacht und die Geschichte um diesen Felsen sind spannend und lehrreich. Habe mit vielen Leuten gequatscht, nicht nur Deutschen. Die Reisenden hier oben sind von einer besonderen Offenheit und das Reden über die Reisen und die Location helfen das Erlebte besser zu verarbeiten.

Als „Bier des Tages“ gibt es heute in passendes ARCTIC Pils, dass um Mitternacht einfach herrlich schmeckt – Prösterchen oder besser Skål!

Photos vom fünften Tag

Was für eine Landschaft hier oben in Norwegen! Ohne den Golfstrom wäre hier alles nur Eis und Schnee – schon beeindruckend.
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