Einen satten Sturz mit der 800er auf dem Hinweg und ein ungewollter Ausflug in Unterholz, das sind nur einige Highlights meiner Erlebnisse beim BMW GS Meeting Schweden 2014.

Motorrad Sommerfeeling in Südschweden

Motorrad Sommerfeeling in Südschweden
Auf Tour in Schweden

Der Himmel war blau und die Temperaturen Ende Mai wurden endlich angenehm warm. Eine paar Tage auf dem Motorrad lagen vor mir. Die Vorzeichen für eine tolle Tour standen sehr gut!

Meine Tour begann am Dienstag Nachmittag und führte mich erstmal nach Linköping. Auf dem letzen Drittel der Dienstags-Strecke konnte ich endlich von der E18 herunter. Die letzten 150 km spielte ich auf kleinsten Straßen und Schotterpisten und bekam ein Gefühl für die vollbeladene 800er auf dem losen Untergrund.

Nach einer Übernächtigung und einigen Erledigungen in Linköping, ging es Mittwoch Nachmittag weiter an die Seeplatte Sommen. Die Vorräte wurden kurz zuvor bei lokalen Kaufmann aufgestockt und dann fand ich nach kurzer Zeit mein Wildcamp am See – herrlich!

Karte zur Tour (1.605km)

Von Oslo aus die rote Strecke als Anreise. Schwarz waren die Touren vor Ort und dann am Sonntag über die grüne Strecke zurück nach Norwegen.

Karte zur Tour
Von Oslo aus nach Osten und dann südwärts zum Treff (rote Strecke).
Dann (schwarz) Touren gefahren und zurück (grün) nach Oslo

Mein Sturz auf der Inbound-Route

Das arme Ross hat etwas gelitten. Da muss ich wohl ein wenig nachlackieren.

Die Organisatoren hatten einige Anreiserouten mit hohem Schotteranteil ausgearbeitet und zum Download bereitgestellt. Am Startpunkt der North-East-Inbound traf ich mich mit zwei weiteren GS-Fahrern und zusammen knatterten wir los in Richtung Süden. Ich fuhr vorne weg und das GPS zeigte uns den Weg.

Auf circa halben Wege zum Treff erwischte es mich dann. Ich weiß gar nicht genau, was passiert war, aber plötzlich rutschte mir das Vorderrad weg und ich ging mit einem Low-Sider zu Boden. Mit 70 – 80 km/h gruben sich Lenker, Koffer und Tank in den Seitengraben der Schotterpiste. Glücklicherweise konnte ich mich im Sturz vom Bike trennen und landete 5m vorm Motorrad.

Die gute Botschaft gleich vorweg – dem Fahrer und dem Gefährt ging es gut. Ich holte die Werkzeugtasche heraus, und wir richteten das Bremspedal, den rechten Lenker-Protektor und ein paar andere Kleinigkeiten. Wir vertrieben uns die Zeit mit viel Gelache und rissen sogar die mitgebrachte Musikbox im Wald auf. Alles nicht so dramatisch, bloß Kratzer und Prellungen. Wieder etwas dazugelernt :-)

Video zur Anreise

Steigt auf und fahrt mit – von Oslo nach Südschweden

Lange rote Tour am Freitag

Wie im Jahr zuvor hatte ich mich zur roten Tour angemeldet. Nach dem Frühstück packen alle ihre Tages-Verpflegung ein, füllten die Trinkrucksäcke auf und trafen sich um 8:30 Uhr zum Fahrer Briefing. Eine halbe Stunde nach der Einweisung ging es dann auch schon los. Die meisten in der Gruppe hatten grobe Stollenreifen drauf, ich trat mit meinen abgefahrenen Heidenau K60 Scout an.

Unser Tour Guide fuhr mit seiner 1200er LC GS vorne weg. Das Tempo war gut und die Route führte uns über allerlei unterschiedliche Beläge. Von der einfachen Schotterpiste, über Wiesen, Kiesel bis zum Waldwege und durch Wasserdurchfahrten hindurch war alles mit dabei.

Leider hatte ich das Vertrauen in meinen Vorderreifen verloren. Der Crash vom Vortag steckte mir noch buchstäblich in den Knochen. Neben einer schmerzenden Rippe und einigen verzehrte Muskeln war auch der Kopf nicht ganz klar (von den Gedanken her). In einem Waldstück verlor ich dann erneut die Kontrolle übers Vorderrad, kam aber glimpflich zum Stehen (siehe Video). Wahrscheinlich war es mit bis zu 29 Grad einfach zu warm für mich!

Video zur roten Tour

Willkommen auf der roten Tour – jetzt noch schnell mit dabei sein :-)

Kurze blaue Tour am Samstag

Was ist das Schöne bei Zelten bei Gewitter mit heftigem Regenschauer? Eben, es ist abenteuerlich, weil man ja zwar draußen liegt, aber trotzdem trocken bleibt. Wenn man dann morgens sein Stiefel sauber aufgereiht mit 250ml Wasser drin vorm Zelt wiederfindet, kann man nur laut ablachen :-)

So zog ich also die Einkaufstüten über die trockenen Socken, bevor es in die nassen Stiefel ging. Nach der Einweisung knatterte die Bande dann los. Die Geschwindigkeit war schön moderat und in einer laaaangen Gruppe führte uns unser Tourguide durch das lokale Hinterland.

Nach der Tour hatte ich vom Mittag an frei und haute mich erstmal in die Sauna (ja, so etwas gab es da auch). Mit Stiefeln, Musik vom iPhone und einer Tasse Earl Grey saß ich also auf der Bank und schwitze 3-4 Touren vor mich hin – herrlich! Abends gab es dann gemeinsames Abgrillen mit „Hoch die Tassen“ und Party-Party-Party.

Video zur blauen Tour

Gruppentour im herrlichen Schweden gefällig? Na, dann mal los!

Einige Date zur Tour

  • Gesamtstrecke: 1.605 km
  • Wetter: Sommerlich mit Nächten um die 14`C und Tagen bis zu 26`C
  • Eine Nacht mit heftigem Gewitter und Regenschauern
  • Dauer: 6 Tage und 5 Nächte
  • Kosten:
    • Campinghütte: 320,- SEK
    • Treffgebühren: 400,- SEK
    • Tanken: keine Ahnung, habe total den Überblick verloren

Fazit zum GS Treffen

Die Farbcodes scheinen sich in den Nordländern durchgesetzt zu haben. Blaue Routen stehen für leichte bis mittlere Schottereinlagen bei moderatem Tempo (grobe Tourenreifen ausreichend). Die rote Route kommt eher mit gehobenem Fahrtempo auf loserem Untergrund daher mit einer netten Anreicherung an Waldwegen und Spezialeinlagen (Stollenreifen bevorzugt).

Neu war diesjährig ein Anbot von 2 oder 4 Stunden Routen. So konnte sich jeder an die Routen und sein eigenen Fahrniveau herantasten. Im Endeffekt macht man es nicht falsch, sich in die langsamere Route einzuschreiben und sich hinten in der Gruppe einzusortieren. So vermeidet man unnötigen Druck, falls das Tempo doch über dem eignen Fahrkönnen liegt. Bein nächsten Stop kann man sich dann weiter vorne einreihen, falls es die Vorderleute für einen zu zögerlich angehen. Alles locker angehen und auf die Sicherheit in der Gruppe achten :-)

Kommt nächstes Jahr vorbei und seid mit dabei beim BMW GS Meeting Schweden – es ist eine offenes Treffen und die Anreise und das Dabei-Sein loht sich!

Mehr Informationen

Wart ihr auch auf dem Treff oder wollt mal mit dabei sein?