Meine neue alte Großenduro und ich mussten endlich mal auf die Piste. Ein Terrain, für die die BMW R100GS PD ursprünglich gebaut wurde – Schotter und grobe Pisten! Nun dann, auf zum Finnskogen.

Packen und Los

[singlepic id=1940 w=250 h=150 float=right]Heute morgen noch mit der Liebsten beim Waldcamping aufgewacht, und jetzt schon wieder unterwegs mit dem Motorrad. Die Koffer sind montiert, der Tankrucksack aufgeschnallt und die sieben Sachen sind gepackt. Das ist die erste Tour mit meinem neuen Rukka Kalahari Anzug, bin gespannt wie sich das gute Stück schlagen wird (ausgiebiger Bericht folgt). Jetzt nur noch den Tankrucksack auf den Rücken geschnallt und ab nach Oslo.

In Oslo treffe ich Oscar, der mir mit seiner BMW R1200GS Adventure ein paar schöne „Backroads“ und Schotterpisten im Bereich Oslo Ostmarka und Finnskogen zeigen möchte. Zum Abend hin verspricht er mir noch einen tollen Zeltplatz am See, der mir bestimmt gefallen wird.

Ostmarka bis Schweden

[singlepic id=1939 w=600 h=500 float=left] Richtung Süd-Ost verlassen wir Oslo. Erst Autobahn, dann Bundesstraße, weiter über Landstraßen und endlich über ein paar Schotterpisten. Der alte Boxter und ich kommen ganz schön ins Schwitzen, während wir der modernen 1200er Adventure folgen. Das Drehmoment liegt in fast jedem Drehzahlbereich gut an und die 60PS sind auf losem Untergrund kräftemäßig gut zu händeln.

Wir machen auf dem Weg nach Schweden zwei mal halt. Zuerst stoppen wir kurz beim Solbergfoss Wasserstauwerk, dass ich noch von meinem ersten Oslo Trip in 2009 kenne. Dann geht es bei knalliger Sonne und angenehmen Temperaturen weiter über Nebenstraßen, bis wir für einen Tank- und Kaffeestopp etwas Rast machen. Ich kaufe auch gleich den Proviant für den Abend ein, denn daran hatte ich heute morgen beim Packen gar nicht gedacht :-)

Schwedische Grenze und erste Schotterpisten im Finnskogen

[singlepic id=1942 w=250 h=150 float=right]Keine 60km später sind wir zu Besuch bei Björn in Schweden und quatschen über was? Natürlich über Motorrad fahren und Endurowandern. Ausrüstung, Touren und Bikes werden bequatscht und wir tauschen unsere Erfahrungen und Pläne aus. In Björn’s Garage steht neben einer BMW R1150GS noch eine 20 Jahre alte Yamaha XT600 mit gerade mal 14.000km auf der Uhr – ein echtes Sahnestück!

Nach Kaffe und Eis machen wir uns auf zu meinem Nachtlager. Wir wechseln über Waldpisten zurück zur Norwegischen Seite und ballern über prächtige Schotterpisten und Waldstraßen in den Finnskogen hinein. An einem See auf 200m ist der angefachte Schlafplatz leider schon belegt, aber wenige Meter weiter findet sich noch ein lauschiges Plätzchen für die Nacht. Platz gibt es hier es genug für alle!

Nachts springen die Fische – wo ist meine Angel?

[singlepic id=1941 w=250 h=150 float=left]Meinen Zeltplatz wähle ich direkt an einer Sitzgruppe. Das ist immer sehr komfortable und erleichtert das Kochen ein wenig. So baue ich das Helsport Rintinds Light 2 auf und packe meine neue Term-a-Rest und den neuen Anjungla Schlafsack Alpin 3-Seasons hinein. Nach weiteren 5 Minuten faucht der Otimus Nova Plus schon auf 95er Superbenzin und die Trangia Pfanne brutzelt das Abendbrot. Heute gibt es Pasta und dazu ein Ice-Bier, lecker.

Die Sonne steht rot und tief über See und Wald, ein herrlicher Anblick. Schnell schieße ich noch ein paar Bilder und versuche den Augenblick einzufangen. Einen Post via iPhone und Facebook kann ich mir auch nicht verkneifen, und geteilte Freude ist doch doppelte Freude, oder?

[singlepic id=1943 w=250 h=150 float=right]Nach dem kleinen Abwasch schaffe ich alles in das Zelt und die Koffer und schwinge mich ins Zelt, denn nun wird es doch zunehmend kühl. Ich beschäftige mich noch mit Karten und Lesematerial, da kommen auch schon die ersten Mücken der Saison. Das Fliegenschutzgitter wird ratz fatz geschlossen und die Blutsauger müssen heute draußen bleiben, gut so.

Irgendwann ist es dann soweit und mit werden die Augen schwer. Tief und kuschelig im Schafsack vergraben, lausche ich den letzten Singvögeln des Tages und beginne zu dämmern, als mein Herz plötzlich zu rasen beginnt! Da draußen, keine 10 Meter von meinem Zelt entfernt springen die Fische im Wasser! Das hungrige Fischvolk kommt an die Oberfläche und ich Knaller habe weder meine Angel dabei noch eine Angelkarte für das hiesige Gewässer. Das wird sich das nächste Mal ändern, versprochen.

Schotter und die Fahrtechnik

[singlepic id=1944 w=250 h=150 float=left]Lange ist es her (letzten Herbst) und ein richtiger Schotterkönig war ich eh noch nie, doch Training macht den Meister, oder? Nachdem mir Oscar noch mal einen guten Tipp zum zügigen Kurvenfahren gab, hieß es für mich üben, üben und nochmals üben. Auf dem GPS waren schnell ein paar 80km Schotterpiste gefunden und es erging mir von Kurve zu Kurve besser.

Was der Tipp war? Na, in der Kurve das Vorderrad in die richtige Richtung stellen (nicht neu, ich weiß), Arme richtig abwinkeln um ein Wegschlagen des Vorderrades zu verhindern (wichtig!) und dann das Gewicht auf das Vorderrad, damit das Hinterrad „tänzeln“ kann, wenn nötig. Und … es funktioniert :-)

Fazit

Auch wenn es nur eine Nacht war, die Tour war es mal wieder wert. Es tat gut, ein paar km mit der R100GS aus Schotte zu fahren. Demnächst liegen ein paar Gruppen-Touren auf Schotter an, da wird es dann „heftiger“ werden. Ist aber alles ok, denn: Übung macht den Meister !

Ach ja, der Rukka Anzug ist einfach spitze !