Um 7 Uhr klingelt der Wecker. Die Augen schlagen auf und die erste Frage des Tages rotiert in meinem Kopf: “Wo bin ich?” Na klar, in einer überteuerten schwedischen Hütte, noch 3 Stunden von der Fähre entfernt. Also raus aus den Federn und los!

Kattegat, Öresund und satte Rapsfelder

[singlepic id=2979 w=250 h=250 float=right]Zumindest kein Regen – vorerst. Gegenüber einem Zelt ist das Aufstehen in der Hütte echt bequem. Frühstück gibt es am Tisch und der E-Herd lässt das Kaffeewasser schnell und einfach kochen. Ein Müsli und Heißgetränk später packe ich zusammen, räume die Hütte und checke aus.

Endlich rollt es wieder. Kurs Süd ist angesagt. Es gilt eine Fähre zu erwischen! Gemütlich fahre ich zum Photoshooting ans Kattegat und fahre von da an den Öresund hinab. Die See ist kabbelig und es zeigen sich allerorts weiße Schaumkronen auf dem Wasser. Als ich dann weiter fahre, steigt mir ein sehr bekannter Duft in die Nase. Ich schaue mich um und da sind sie, meine ersten sattgelben Rapsfelder des Jahres!

Karte des Tages

Die grobe Strecke heute (rechts in blau): Torekov – Malmö – Trelleborg – Rügen

Alleenstraße 2012 auf einer größeren Karte anzeigen

Benzinleck und das Bauhaus

[singlepic id=2973 w=250 h=250 float=right]Rapsgeruch ist nicht das einzige, was mir heute in die Nase krabbelt. Der Benzingeruch liegt mir ebenfalls auf der Seele und auf den Nasenflügeln. Da die Temperatur gerade rapide auf 6,5°C absinkt und ein satter Niesel einsetzt, nehme ich die Ausfahrt zum Industriegebiet vor Malmö und steure ein Bauhaus an.

Ach ist das herrlich – hier kenne ich mich wieder aus! Die Metall- und Klempnerabteilung ist schnell gefunden und 10 Minuten später bastle ich schon an der BMW herum. Die Sache ist, dass ich den neuen 20 Liter Tank erst vor wenigen Tagen selbst montiert habe. Mit solchen selbstspannenden Schellen musste ich zuvor nie arbeitet. Vielleicht habe ich auch die 11mm Schellen auf 13mm Schläuche geballert? Keine Ahnung! Ich tausche zumindest aus und siehe da – es hällt (Schwein gehabt).

Fähre und Internet unterwegs

[singlepic id=2976 w=250 h=250 float=right]Im Anschluss an die gelungenen Reparatur esse ich noch schnell etwas bei McDingsda. Warum? Na, weil es da immer eine Stunde freies Internet gibt. Der Kaffe kostet auch nur 10 Kronen, genau so wie ein kleiner Burger. Bei den Preisen passt es und ich poste noch schnell die ersten Tourbilder auf Facebook :-)

Jetzt aber schnell! Ich soll in 44 Minuten an der Fähre einchecken und das Navi sagt mir, dass es noch 49 Minuten sind. Also rauf auf den Bock und Gas Gas Gas. Auf der Autobahn grüße ich dann noch ein paar andere Endurowanderer, der eine wird mir sogar auf Facebook schreiben – so klein und vernetzt ist die Welt!

Die Fährfahrt ist dann weniger spektakulär. Rauf, anschnallen, abpacken, hoch gehen, Platz suchen (oder erkämpfen) und was man sonst noch so für 4 Stunden anstellt. Ich habe mich über kostenfreies Internet gefreut und noch mehr Bilder gepostet und mich mit der Welt vernetzt. Später soll ich erfahren, dass das die letzte Internerverbindung für den Rest der Tour gewesen sein soll.

Harley Davidson and the Marlboro Man

[singlepic id=2982 w=250 h=250 float=right]Dann ist es endlich soweit. Was vor einem halben Jahr durch Zufall ins Gespräch kam, ist jetzt wahr. Mein Kumpel und ich treffen uns wie verabredet zur gemeinsamen Alleenstraße 2012 Tour! Ein Harley Fat Boy Chopper und eine BMW 800er Enduro gehen zusammen auf 2.500km Tour.

Kurz wird geschnackt, dann knattern wir auch schon los. Idee ist, dass wir unsere vorab recherchierten Campingplätze abfahren und den wählen, der uns gefällt. Heute stürmt es noch heftig, also wollen wir schon mal windgeschützt und ablandig schlafen am Strand. Der Platz ist schnell gefunden und wir beginnen mit dem Zeltaufbau (dazu mehr in den nächsten Tagen).

Fazit des Tages

[singlepic id=2983 w=250 h=250 float=right]Der Tag endete dann mit ganz viel geschnacke und gemeinsamen Abendbrot vor den Zelten. Herrlich Leute! Wir sind hier, die Böcke stehen neben uns, das Wetter verspricht besser und besser zu werden. Was fehlt? NIX! (Honey, wenn du das hier lesen solltest, du hast mir natürlich sehr gefehlt).

Genau genommen war heute noch Anreisetag. Irgendwie will es sich aber nicht so anfühlen. Jetzt wo wir am Startpunkt unser gemeinsamen Route zelten, fühlt es sich wie Mittendrin an. Beide sind wir gespannt auf die kommende Woche. Gemeinschaftsreisen können auch nach hinten losgehen. Wird die Freundschaft halten? Werden die Böcke durchhalten? Spielt das Wetter mit? Wir werden sehen …

Photos vom zweiten Tourtag

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Was meine ihr, passen Chopper und Enduro zusammen auf Tour?

Wir freuen uns über euer Feedback im Kommentarbereich unten :-)

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Weiterlesen: Tag 1 (vorher) und Tag 3 (nächster) …