Von heute an geht es nur noch in den alten Bundesländern weiter. Nach der Stille und Einsamkeit im „Osten“ bangt es mir tatsächlich etwas vor den kommenden Ballungsgebieten. Aber mal schauen, wo uns die Alleenstraße uns lang führen wird.

Wieder volle Straßen

[singlepic id=3078 w=250 h=250 float=right]Ihr kennt den Drill oder? Wir auch :-) Nachdem alles abgebaut wurde, wir uns frisch gemacht und die Böcke gepackt haben, rollt das AlleenDuo auch schon weiter. Wir entdecken eine Bäckerei direkt am Straßenrand in Herbstein und setzen die Blinker. „Fällt dir das auch auf?“, fragt Birger. „Die Menschen auf den Straßen?“ sage ich. So ist es! Es ist wieder Volk unterwegs: Arbeiter, Mütter mit Kinderwagen, Kids, Alt & Jung.

Nicht, dass es in den neuen Bundesländern niemanden auf den Straßen gab, aber eben vieeeel weniger. Wir genießen unser Frühstück mit Kaffee und belegten Brötchen. Mit vollem Magen und Sonne bei 20°C folgen wir dem GPS auf unser heutigen Tagesetappe. Es ist Tag 7 und die erste Woche soll schon zu Ende gehen? Die Zeit rennt!

Karte zum siebten Tourtag

Grobe Route der heutigen Tour: Fulda, Schlitz, Gedern, Schotten, Nidda, Neuweilnau, Weilburg, Limburg, Zollhaus, Holzhausen, Nastätten, Braubach, Boppard, Kastellaun, Simmertal, Bad Kreuznach


Alleenstraße 2012 auf einer größeren Karte anzeigen

Über Touren im Taunus und Burgen mit Stil

[singlepic id=3094 w=250 h=250 float=right]Heute geht es von einem Dorf in das nächste. Wir fahren über den Hochtaunus (Taunus = deutsches Mittelgebirge) und genießen die schöne Aussicht. Der Großraum nördlich und östlich Frankfurts überrascht mich mit tollen Strecken. Immer wieder geht es hinauf und hinab. Die Bikes und wir – voll im Element.

Es ist mittlerweile Mittag und wir brausen durch eine weitere der vielen Ortschaften. Magen und Seele verlangt es nach einer Pause. Wir halten als in Friedberg am Kirchenplatz an und setzen uns draußen in die Bistrostühle. Ach tut so ein kühles Getränk gut in der prallen Sonne! Wir quatschen, telefonieren, schießen Photos und machen uns auch schon wieder auf den Weg.

Unser nächster Stop muss sich zwangsläufig in der Stadt Runkel ergeben. Warum? Nun, wir ballern so die Alleenstraße entlang (früher Nachmittag), als sich vor uns diese beeindruckende Burg auftut. Es handelt sich um die hochmittelalterliche Burgruine Runkel, die vom Jahre 1150 stammen soll. Ein paar Photos schießen und dann ab zur lokalen Eisdiele, wo schon andere Biker dem kühlenden Frisch frönen. Gleich spricht man uns auf das „Unpassende Duo“ an. Und wieder einmal erzählen wir unsere Story: Alleenstraße, von Rügen bis and den Bodensee, Enduro und Chopper, ein Deutscher in Norwegen und ein Däne in Deutschland, … (macht echt Spaß, die Freude mit anderen zu teilen).

Über den Rhein und weiter

[singlepic id=3098 w=250 h=250 float=right]Kurz vorm Rhein kommt uns nach einer kurvenreichen und traumhaft geführten Straße die Marksburg ins Blickfeld. Die vom Beginn des 13. Jahrhunderts stammende Höhenburg oberhalb der Stadt Braubach am Rhein steht auf einem Schieferkegel in 160 Meter Höhe und ist die einzige nie zerstörte mittelalterliche Höhenburg am Mittelrhein. Hammer! Solch Anblicke kenne ich nicht aus Schleswig-Holstein und Norwegen ;-)

Es ist mittlerweile halb vier und wir setzen zusammen mit einigen anderen Bikern über den Rhein. Die Fährfahrt ist eine willkommene Abwechslung und ich komme mit einem Enduro Pärchen ins Gespräch. Die Beiden fahren eine TRACK, eine automatik Diesel Enduro. Ja, so etwas gibt es, hab ich bislang noch nicht gewusst. Man versichert mir sehr zufrieden mit dem pfeifenden Dieselhammer zu sein. Ich bleibe lieber bei meinem Twin-Bayern, bin von der holländischen Enduro jedoch beindruckt :-)

Wir kaufen am Frühabend noch ein und düsen dann zum heutigen Campingplatz bei Oberhausen an der Nahe. Camping Nahetal heißt der Platz und scheint ein ehemaliges Eisenbahngelände zu sein. Den Bahnverkehr hören wir dann auch abends und nachts, wenn die Güterzüge in 250m Entfernung über die Gleise donnern (können wir jetzt auch nicht mehr ändern). Wir genießen die Zeit auf den Platz jedoch. Das Panorama im Tal der Weinberge hat schon etwas Besonderes.

Photos von siebten Tag auf Tour

Hochtaunus, Rhein, Burgen, heute sind so einige Highlight in die Tagesetappe eingebaut.

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Fazit

[singlepic id=3090 w=250 h=250 float=right]Ein weiterer heißer Tag auf unser Tour geht zu Ende. Gegenüber den Tagen „im Osten“ ist hier wesentlich mehr los. Mehr Verkehr, mehr Leute und mehr Vorsicht ist geboten auf den Bikes. Es macht jedoch Spaß Deutschland zu erfahren (im warsten Sinne des Wortes). Darum sind wir doch auf Tour gegangen (OK, auch um einen Grund zum ausgedehnten Motorradfahren zu haben).

Auch heute Nacht singt der Uhu wieder sein Lied. Hatte ich doch schon vorher mal drauf hingewiesen, dass es da eine Story-Line gibt, oder? Also der liebe Birger ist nicht nur von meinen Schnarcheinsätzen gebeutelt, oh nein (das ist bei Gruppenreisen mit männlichem Anteil „normal“ und unvermeidlich). Seit McPom scheinen sich die Uhus Deutschlands gegen ihn vereint zu haben. Jeden Morgen kommt nämlich einer der Federfreunde zu unserem Zeltplatz geflogen und Uhu’t dem armen Kollegen die Ohren voll.

Warum ich mich nicht beschwere? Na, ich schlafe doch mit Proppen in den Ohren – was denkt ihr denn :-)

Ist romantisches Motorradwandern in der Nähe von Ballungsgebieten möglich – was meint ihr?

Hinterlasst eure Kommentare – DANKE!

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Weiterlesen: Tag 6 (vorher) und Tag 8 (nachher) …