Endlose Schotterpisten abfahren und abends am Waldsee campen, da kommt wahres Abenteuer-Feeling auf! Wenn dann noch das Lagerfeuer brennt und die Angel ausgeworfen wird, ist das Outdoor-Glück perfekt. Lasst mich von meiner Sommertour im Finnskogen berichten.

Die offenen Hütten abfahren

[singlepic id=4054 w=250 h=250 float=right]Die Idee zur Tour bekamen Sigmund und ich gerade mal eine Woche vor der Tour. Beide waren wir im Sommerurlaub und hatten noch eine Woche frei. Der Wetterbericht versprach ein paar regenfreie und warme Tage, da mussten wir doch los, oder?

Anstelle der kilometerreißenden Langtouren wollten wir „einfach“ nur die freien und kostenlosen Hütten/Unterstände der Gegend abfahren. Das Nachtlager wollten wir dort aufschlagen, wo es uns gerade gefällt. Zelt, Kocher, Angel und Schlafsack waren klar für ein paar Nächte Draußen-Spaß. Los geht’s!

Karte zur Tour

Diesmal findet ihr an dieser Stelle keine interaktive Karte, sonder „nur“ einen ScreenShot inklusive der Hütten und Zeltpätze.

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(zum Vergrößern anklicken)

Zwei BMW F800GS – voll bepackt

[singlepic id=4044 w=250 h=250 float=right]Oh was für ein Spaß! Die Tour begann, als Sigmund mich Vormittags abholte. Da standen die beiden 800er GS, mit gleichem Baujahr, beide in schwarz-gelb aber jede mit unterschiedlichen Ausbauten. Abgesprochen hatten wir lediglich die groben Karoo Stollenreifen, damit wir zwei den gleichen Grip in den Kurven haben sollten.

Über Nebenstraßen ging es nach Kongsvinger und weiter in den Finnskogen. Ich kannte schon eine super tolle Hütte dort, die ich 2011 bei meiner Tour entdeckt hatte. Die Hütte war leer, roch aber kräftig nach Lagerfeuer. Draußen bauten wir schnell unsere Zelte auf und zündeten ein Lagerfeuer zum Kochen an. Männer alleine im Wald ;-)

Angeln auf Tour

[singlepic id=4053 w=250 h=250 float=right]An jenem und an den folgenden Abenden campten wir jeweils an einem See und versuchten unser Anglerglück. In Norwegen braucht es dazu keinen Anglerschein mit Anglerprüfung, sondern nur eine Anglerkarte. Wenn man im „Staatswald“ fischt, langt die Norwegen-weiter Karte (einige Ausnahmen). Bei Privatseen muss man sich die Karte für den See oder die Seen Region jeweils besorgen. Von der Tages- bis zu Jahreskarte gibt es alles zu erwerben. Und die Würmer nicht vergessen!

Mir ging nur ein einziger „Bratfisch“ (gut für die Pfanne) an den Haken. Die anderen 15 kleinen Dinger gingen gleich wieder zurück in die Seen. Wir fischten gemütlich mit Pose, kleinem Blei und Haken mit Wurm. Zwischendurch haben wir es mal mit einen Blinker versucht, aber das war nichts. Am meisten Biss hatten wir kurz über Grund und in Ufernähe. Lag wohl am warmen Wetter der letzten Tage.

Driften und sliden im Kiesbett

[singlepic id=4102 w=250 h=250 float=right]Wir zwei fahren zwar das gleiche Motorrad, haben aber verschiedene „Stärken“, wenn es um die Fahrtechnik geht. Mir fallen die Geländeeinlagen im ersten Gang leichter und Sigmund beherrscht die super schnelle Fahrt auf losem Schotter wie ein Ass. Wann immer wir können, zeigen und erzählen wir dem anderen, wie es funktioniert und was es zu trainieren gilt.

Nachdem wir unsere Bikes bereits ungewollt auf die Seite gelegt hatten (langsame Trial Einlagen auf einer „Abkürzung“), begaben wir uns am zweiten Tag auf herrlichen Tiefschotter. Das sind Kirsch-große Steine, die als Straße aufgeschüttet wurden. Vorder- und Hinterrad sinken ein wenig ein und das Motorrad schwimmt mehr, als dass es präzise gelenkt werden kann.

Natürlich fuhr mir Sigmund bald davon, als wir schneller uns schneller um die Kurven drifteten. Da mir eine 800er gerade vorgemacht hatte, dass es mit mehr Speed in die Kurve gehen kann, steigerte ich meine Geschwindigkeit ebenfalls (mit der richtigen Technik). Mein Grinsen wurde immer breiter unter dem Helm und das anfangs noch unkontrolliertere Sliden fühlte sich besser und besser an. Nach gefühlten 30 Minuten fanden wir keinen neuen Tiefschotterpisten mehr und machten eine Pause. Es gab viel zu Lachen und zu Erzählen!

Baumstämme versperren die Weiterfahrt

[singlepic id=4108 w=250 h=250 float=right]Am vorletzten Tag begaben wir uns in die Gegend des GS-Meetings zurück. Viele Strecken kannten wir dieserorts bereits und wollten noch ein paar neue entdecken. Zusätzlich suchten wir für diese Nacht noch nach einem passenden Nachtlager am See.

Auf einem Waldweg am See kamen wir nach 3km an einen querliegenden Baumstamm und halfen uns gegenseitig hinüber (voll beladene Bikes). Einen Kilometer später lagen gleich 3 Bäume quer, die wir am Rande mit Anschwung umfahren konnten (Sturmschäden).

2 km später lag eine Tanne quer, die sich nicht zur Seite ziehen ließ. Einfach zu schwer das Ding! Zum Glück hatte Sigmund seine Survival Drahtsäge dabei und wir machten uns gleich an die Arbeit. Schweißtreibende 20 Minuten später war der Baum durch und wir waren stolz wie die Könige. Umdrehen? Nix da – für uns gibt es nur einen Kurs: vorwärts! :-)

Fazit nach 4 Tagen und 900km

[singlepic id=4091 w=250 h=250 float=right]Die Angelkarten schlugen mit 3 x 50 Kronen etwas mehr zu Buche. So ist das aber, wenn man täglich das Revier wechselt (ansonsten eine Wochenkarte kaufen). Sigmund und ich genossen die Tour in ganzen Zügen. Mit zwei gleichen Motorrädern war der gemeinsame Fahrspaß gleich doppelt so hoch.

Unsere tourenbeladenen Bikes ließen sich erstaunlich gut händeln. Wir fuhren nicht viel anders, als mit leeren Enduros, ohne Koffern. Auf den ersten Kilometer mussten wir uns lediglich auf die etwas veränderte Fahrdynamik einstellen. Das war alles.

Die „Jungs-Tour“ mit Angeln, Lagerfeuer und Endurospaß war genau das Richtige. Für 2013 haben wir wieder eine gemeinsame Tour geplant. 800er Power !!!

Photos zur Tour

Es wurden ein paar mehr Photos diesmal – es war doch auch soooo schöööön. Oder was meint ihr?

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