Norwegen, ein Land voller Kälte und Dunkelheit. Genau dieses raue Klima spiegelt sich in den nordischen Mythen wieder. Schon mal von Odin, Thor uns Walhalla gehört? Freut euch auf eine kleine Einführung die nordische Mythologie.

Die Welterschaffung in der nordischen Mythologie

[singlepic id=4134 w=250 h=250 float=right]Man kann sich die Situation vor ein paar Tausend Jahren so vorstellen: Das Wikingerdorf saß versammelt vor dem Lagerfeuer, jeder mit einem Krug Met in der Hand, und stundenlang den Geschichten eines Erzählers lauschend.

Schon damals stellten sich die Menschen Fragen wie „Woher kommen wir?“. Die Mythen und Geschichten gaben eine ausführliche und spannende Antwort auf jene gestellte Frage.

Es war nämlich so: Am Anfang waren die Leere, die Kälte, und das Feuer. Aus diesen drei Elementen entstand das Eisungeheuer Ymir, Vater aller Eisungeheuer. Aus ihm wiederum entstanden die ersten Asen, die göttlichen Wächter der Menschen. Die drei Söhne dieser ersten Asen waren Odin, Wili und We. Sie hassten das Eisungeheuer Ymir so sehr, dass sie es schließlich umbrachten, und aus seinem Körper die Welt erschufen. Aus zwei umgestürzten Bäumen wurden die ersten beiden Menschen erschaffen, Ask und Embla. Sie wurden zu einer Art „Adam und Eva“ der nordischen Mythologie, und alle Menschen stammen von ihnen ab.

Odin und der Göttersitz

[singlepic id=4133 w=250 h=250 float=right]Nach der Erschaffung der Welt war alle Arbeit getan. Die Götter lebten in der Festung Asgard, die durch die flammende Regenbogenbrücke mit der menschlichen Welt verbunden wurde. In Asgard wohnten 12 Götter, dieselbe Anzahl Göttinnen und eine Anzahl von Asen. Niemand hatte einen Beruf oder Aufgabe die ihn Tag für Tag in Anspruch nahm, jeder konnte also mit seiner Zeit anstellen was er wollte (herrlich!).

König der Götter war Odin, der alles Leben auf der Welt erschaffen hatte. Deshalb erhielt er auch den Beinamen „Allvater“. Er war ausgesprochen weise. Seine Weisheit und sein Wissen hatte er aus der Quelle der Weisheit bezogen, aus der er zweimal trank. Ein Handeln, für das er teuer bezahlen musste. Für seinen ersten Schluck hatte er zum Beispiel ein Auge geopfert, was seinen breitkrempigen Hut oder die große Kapuze erklärt, mit der er in den meisten Geschichten auftaucht.

Thor und sein Hammer

[singlepic id=4135 w=250 h=250 float=right]Thor ist einer der bekanntesten Götter. Er war stark, männlich, hatte einen roten Bart und einen sehr reizbares Temperament. Während Loki das Chaos wiederspiegelte, stand Thor für die Ordnung und Stabilität. Er trug immer einen großen Hammer bei sich, der, egal wie weit er ihn warf, immer in seine Hand zurückkehrte. Der Hammer wurde Mjölnir genannt, und ist auch heute noch Vorbild für Schmuck und Talismane.

Thor war nicht nur der Schutzgott der Menschen, besonders der Bauern, sondern er hatte auch die Kontrolle über Blitz und Donner, eine Fähigkeit, für die man auch heute noch am meisten mit ihm verbindet.

[singlepic id=4136 w=250 h=250 float=right]Odins Stiefbruder, und nicht wie häufig angenommen der von Thor, war Loki. Loki war ein cleverer Kerl, immer zu einem Spaß bereit, der meist auf die Kosten der Götter ging. Er selbst war der Sohn zweier Riesen, besaß aber die Fähigkeit seine Gestalt zu verändern, und half damit von Zeit zu Zeit den Göttern aus der Patsche oder entkam ihnen, wie als er den Tod eines jungen Gottes Namens Balder verschuldete und sich in einen Lachs verwandelte.

Loki brachte Unordnung in das sonst sehr langweilige und geregelte Götterdasein. Er hatte mehrere Kinder, unter anderem ein achtbeiniges Fohlen, Hel, die Herrscherin der Unterwelt oder den Fenriswolf, dessen Bestimmung es ist eines Tages Odin zu töten und die Asen zu stürzen.

Moderne Mythologie

[singlepic id=4139 w=250 h=250 float=right]Heutzutage wird die Mythologie kaum noch ernst genommen und eher als eine Reihe spannender Geschichten angesehen und weniger als eine Religion. Viele Autoren haben mythologisch basierte Bücher verfasst, wie Wolfgang Hohlbeins „Asgad-Saga“ oder auch der bekannte Autor J.R.R. Tolkien, dessen Buch „Die Legende von Sigurd und Gudrun“ auf dem nordischen Mythos der Nibelungen basiert.

Noch zeitgemäßer sind die Comics und neuerdings auch Filme von „Marvel“ wie „The Avengers“. Sie verbinden den alten Volksglauben mit neuen Abenteuern und Charakteren. Vieles von den hier mit eingebauten Informationen stammen von einem „wahren“ Ursprung, sind aber passend zu Film oder Buch verändert worden.

[singlepic id=4137 w=250 h=250 float=right]Auch in unterschiedlichen Sprachen lässt sich die Mythologie wiederfinden. Regnet es in England zum Beispiel einmal überdurchschnittlich viel sagt man gern „It’s raining cats and dogs!“. Hunde oder Wölfe galten früher als Diener Odins, der unter seinen vielen Beinamen auch „Sturmgott“ genannt wurde. Katzen waren die Tiere von Hexen und Zauberern, die ja bekanntlich auch fliegen konnten. Wütete also ein Sturm und es schüttete, dann regnete es die Diener des Götterkönigs und die Haustiere der Hexen vielen von den Besen. Es regnete also Hunde und Katzen.

Die nordische Mythologie ist also keineswegs ein halb vergessener Teil der norwegischen Geschichte, sondern immer noch ein Teil unserer Gesellschaft, ob durch spannende Bücher, Filme, Schmuck oder Ausdrücke in der Sprache.

Thor Trailer – Der Film von Marvel Comics

2011 kam Teil 1 von Thor in Kino. 2013 dürfen wir uns auf den zweiten Teil freuen!

Fazit

[singlepic id=4138 w=250 h=250 float=right]Bei meiner Tour ans Nordkap traf ich 2011 einen echten Fan von Thor und Odin. Wir campten zusammen am Nordmeer, keine 500m von der russischen Grenze entfernt.

Als ich nach zwei Tage Rast wieder zur Weiterfahrt aufbrach verabschiedeten wir uns voneinander und seine letzten Worte an mich waren: „Wir sehen uns in Walhalla!“. Passender hätte ein Gruß an diesem Ort nicht sein können :-)

Die nordische Mythologie lebt, oder was meint ihr?